Kontext

Wir sind eine Gruppe jüdischer Antizionist:innen aus Österreich, die sich gegen die Vereinnahmung des Judentums durch den Zionismus stellt. „Nie wieder“ darf kein leeres Versprechen sein – es muss für alle Menschen gelten. Jede Form von Rassismus, Kolonialismus und Entrechtung muss bekämpft werden, unabhängig davon, gegen wen sie sich richtet.

Die Jüdische Antizionistische Erklärung wurde von Ernst Wolrab und Dalia Sarig initiiert. Ernst ist Nachkomme jüdischer Widerstandskämpfer:innen gegen den Faschismus, Dalia stammt aus einer jüdischen Familie, die 1938 aus Wien vertrieben wurde. Beide sind seit Jahren politisch aktiv.

Wiener jüdische antizionistische Erklärung:

Wir, die Unterzeichnenden, sind Menschen mit jüdischem Familienhintergrund, Nachkommen von Vertriebenen und/oder Opfern des Holocausts, Holocaust-Überlebenden und Widerstandskämpfer:innen gegen das Nazi-Regime mit Bindungen an Österreich, die sich für universelle Menschenrechte, Gleichheit und einen gerechten Frieden einsetzen.

Durch die israelitische Kultusgemeinde, die behauptet, alle Jüd:innen in Österreich zu repräsentieren, und die jedes Vorgehen Israels uneingeschränkt unterstützt, fühlen wir uns nicht vertreten.

Wir, die Unterzeichnenden, fordern die Politik, die Medien sowie die staatlichen Institutionen in Österreich auf, endlich die Vielfalt der Meinungen unter der jüdischen Bevölkerung dieses Landes und weltweit zur Kenntnis zu nehmen, anzuerkennen und dieser einen Platz im öffentlichen Diskurs zu geben.

Über den ganzen Globus hinweg verurteilen Jüd:innen wie wir das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser:innen, den Völkermord, den Israel in Gaza begeht, die ethnische Säuberung und koloniale Inbesitznahme des Westjordanlands. Unmissverständlich erklären wir: „Das passiert nicht in unserem Namen!“ und „Nie wieder muss für alle Menschen gelten!“

Der antisemitische Bürgermeister Wiens, Karl Lueger, erklärte einst: „Wer ein Jud ist, das bestimme ich.“ Wer mit seiner Politik mitging, den nahm Lueger aus vom „Jud-Sein“. Die Stimmen, die seiner Politik zuwiderliefen, das waren nach seiner Definitionshoheit die Stimmen „der Juden“.

Heute werden wieder jüdische Stimmen in Österreich nach diesem Grundsatz verschwiegen und delegitimiert – wenn auch in Umkehrung als „Wer kein Jude ist, bestimmen wir“. Wer mit Israel ist, darf als „jüdisch“ gelten und als Jüd:in sprechen, wer es nicht ist, soll als „Nicht-Jüd:in“ schweigen. Das erkennen wir als eine Form des Antisemitismus und als Beihilfe zur Verbreitung des Antisemitismus, denn damit wird das Jüdisch-Sein untrennbar mit Israel und dem Völkermord an den Palästinenser:innen verbunden und der Hass auf Jüd:innen geschürt.

Wir, die Unterzeichnenden, fordern unmissverständlich, dass wir unsere Ansichten frei äußern können. Wir fordern das Recht auf freie Meinungsäußerung, ohne von den einen als „Nestbeschmutzer:innen“, „unechte Jüd:innen“ oder „selbsthassende Jüd:innen" bezeichnet zu werden und von den anderen als „Terrorunterstützer:innen“ oder „Israelhasser:innen“, sowie generell als „Antisemit:innen“ diffamiert zu werden.

Wir, die Unterzeichnenden, verweisen auf die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus vom März 2021, die eine zeitgerechte Definition von Antisemitismus unternimmt. Sowohl die Verfasser:innen als auch die 359 Unterzeichner:innen sind von höchstem akademischen Renommee und Expert:innen im Feld der Antisemitismusforschung. Die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus kann eine Alternative zur bewusst schwammigen Arbeitsdefinition des Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) von 2016 bieten, die als ein politisches Werkzeug zur Unterdrückung von Kritik an Israel dient.

Wir, die Unterzeichnenden, unterstützen die palästinensischen Forderungen nach Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und der vollen Gewährung aller menschlichen, nationalen, politischen und staatsbürgerlichen Rechte, wie sie im Völkerrecht verankert sind.

Wir, die Unterzeichnenden, verstehen das Judentum als Religion und als Kultur mit reichen Formen. Den Zionismus lehnen wir als eine Form von Ethno-Nationalismus, Rassismus und Kolonialismus ab.

Wir, die Unterzeichnenden, erkennen den Zionismus als eine nationalistische Ideologie, die nicht für die Gleichheit aller Bürger:innen eintritt. Schon zu seinen Anfängen war er dem Selbstverständnis nach ein siedlerkoloniales Projekt, das er bis heute geblieben ist. Der Staat Israel wurde mit dem Vorsatz gegründet, die einheimische indigene Bevölkerung zu vertreiben und deren Land zu rauben. Ihm eingeschrieben ist ein Expansionsdrang, der für die ganze Region Krieg und Chaos bedeutet (Libanon, Syrien…). Wir lehnen sowohl den sogenannten „Rechten Zionismus“ als auch den sogenannten „Linken Zionismus“ ab, die auf denselben Prinzipien beruhen.

Die zionistische Ideologie hat dazu geführt, dass Israel Menschen vertreibt, Land raubt, Felder und Wasser vorenthält, Mauern baute und einen Genozid am palästinensischen Volk verübt. Unbeirrt geht die extremistische Regierung Israels den Weg der Kolonialisierung Palästinas weiter und errichtet ihr System der Apartheid mit der Unterstützung der USA und der EU.

Wir, die Unterzeichnenden, stehen für eine Lösung ein, die allen Menschen in dem Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer – gleich welcher Nationalität oder Religion – gleiche Rechte garantiert. Für die Vertriebenen sowie für ihre Nachkommen gilt in Übereinstimmung mit der UN-Resolution 194 das Recht auf Rückkehr.

Wir, die Unterzeichnenden, halten fest, dass es nicht antisemitisch ist, auf die systematische rassistische Diskriminierung durch den Staat Israel hinzuweisen, dass es nicht antisemitisch ist, Israel Siedlerkolonialismus, Apartheid, ethnische Säuberung und Völkermord vorzuwerfen, dass es nicht antisemitisch ist, Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegen Israel als gängige, gewaltfreie Formen des politischen Protests zu fordern.

Wir, die Unterzeichnenden, fordern von der österreichischen Bundesregierung auf, sich einzusetzen für einen sofortigen dauerhaften Waffenstillstand in Gaza und im Westjordanland, einen sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen an Israel, ein Ende aller Kooperationen, insbesondere der militär-, sicherheits- und überwachungstechnologischen, die Israel die Fortführung seiner Apartheidpolitik ermöglichen, sowie die sofortige Aufkündigung des EU-Assoziierungsabkommens. Israel muss gezwungen werden, seinen Krieg und den Völkermord gegen das Palästinensische Volk, jegliche Form der Vertreibung, der Besatzung und des Landraubes sofort zu beenden. Die Verantwortlichen für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Kriegsverbrechen und den Genozid müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Wir, die Unterzeichnenden, halten fest, dass nicht Israel Jüd:innen schützt, sondern dass es die Pflicht aller Staaten der Welt ist, ein Klima zu schaffen, in dem Rassismus – und damit auch Antisemitismus – keinen Boden findet und alle Menschen in Sicherheit leben können.

Judentum ist nicht Zionismus!

Unterstützerinnen und Unterstützer der

"Wiener jüdische antizionistische Erklärung":

Falls auch du die Erklärung mit deinem Name oder deiner Organisation unterstützen willst, dann melde dich bei uns - Formular weiter unten!
  1. Dalia Sarig, Palästina-Aktivistin, lebte eine Zeit lang in Israel, kehrte wegen des strukturellen Rassismus zurück nach Österreich

  2. Ernst Wolrab, Antifaschist, Palästina-Aktivist, Kommunist, Nachfahre von Verfolgten des Nazi-Regimes

  3. Andreas Wimmer, Marxist, Gründer der Stimmen für Neutralität, Vater prominenter antifaschistischer Widerstandskämpfer, hat viele Familienmitglieder im Holocaust verloren

  4. Benjamin Fasching-Gray, Judeobolschewiener:innen

  5. Monika Vykoukal, Judeobolschewiener:innen

  6. Andrew Feinstein, die Mutter überlebte in einem Kohlenkeller versteckt in Wien Floridsdorf und wanderte nach Südafrika aus, ehemaliger Abgeordneter des ANC

  7. David Sonnenbaum, Umwelt- und Gemeinschaftsaktivist

  8. Adam Baltner, Autor, lebt in Wien

  9. Ruth Orli Moshkovitz, BDS-Aktivistin, Judeobolschewiener:innen

  10. Elisabeth Dokulil, Dr., Nachkomme von Holocaustüberlebenden

  11. Gunnar Bernhard, Behindertenbetreuer, Nachfahre von Verfolgten des NS-Regimes

  12. Samuel Welber, Mitglied Frauen in Schwarz Wien, aus Israel ausgewandert

  13. Davut Mizrahi, Kunsthändler in Wien

  14. Paul Stern, Nachfahre von Opfern des Nazi-Regimes

  15. Franziska Markus, Enkelin eines Holocaustüberlebenden und Nachfahrin von im KZ Auschwitz ermordeten Familienmitgliedern, Mitglied bei Austrian Jews for Decolonial Anti-Zionism (OJDA) und Peace Movement Westaustria

  16. Maya Rinderer, Aktivistin bei Judeobolschewiener*innen, Nachfahrin von Holocaustüberlebenden

  17. Mara Zuckerhut, Nachfahr*in von Holocaustüberlebenden

  18. Axel Magnus, Gewerkschafter

  19. Claire Chatel, Textil-Künstlerin

  20. Katrine Kloiböck Feuerstein-Levy, Peace Movement Austria West, Österreichische JüdInnen für Dekolonialen Antizionismus (OJDA)

  21. Eliora Henzler, Nachkommin von Rabbi Rashi (Interpret des Talmud)

  22. Joan Unterweger, Frauen in Schwarz Wien, Beacon (NY) Ceasefire Now Coalition

  23. Patricia Dicker, pensionierte Textilunternehmerin, Tochter von Gegnern des Nationalsozialismus

  24. Felicitas Schönauer, Ärztin, Nachkomme von Holocaust-Opfern

  25. Esther Attar-Machanek, Künstlerin

  26. Marianne Kohn, Nachkommin von Überlebenden des Holocaust, Geschäftsführerin der Loos-Bar

  27. Nir Adin-Unger, im Exil

  28. Eva Burian, Psychologin in Pension, Nachkomme von Holocaust-Opfern

  29. Ellen Lewis, ehemalige Lehrerin an der International School, progressive Aktivistin, Mitbegründerin der Initiative "Not In Our Name" Vienna

  30. Hannah Hetzer, arbeitet im Bereich Drogenpolitik, US-/österreichische Staatsbürgerin mit jüdischen Wurzeln, wohnhaft in New York

  31. Rebecca Hetzer, arbeitet im humanitären Hilfssektor, US-/österreichische Staatsbürger:in mit jüdischen Wurzeln, wohnhaft in Juba, Südsudan

Weitere Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:

  • Österreichische JüdInnen für Dekolonialen Antizionismus (OJDA)

  • Vidal Serfaty (Großrabbiner Marokkos)

  • Abraham Serfaty (Sozialist & Antizionist in Marokko)

  • Peace Movement Austria West

Declaration in English

YANTE - Jugend, Kunst & Levante Kunstverein, Wien
Antiimperialistische Koordination (AIK)
Steirische Friedensplattform
Solidarwerkstatt Österreich
BDS Österreich

Selbstbestimmtes Österreich (SEBÖ)
EVAL - Ehrfurcht Vor Allem Leben, Ramsau am Dachstein, Österreich
PIFA - Rom, Italien
Palästinakomitee Stuttgart e. V., Stuttgart, Deutschland
Kommunistische Jugend Österreich (KJÖ)
Palästina Solidarität Österreich (PSÖ)
Diem25, Lokalgruppe Wien
Palestine Aid Ireland, Unterstützung für vertriebene Familien in Gaza, Belfast, Irland
Irish Muslim Peace & Integration Council, Dublin, Irland
Der Funke


Gruppen und Initiativen:

Yanis Varoufakis (live zugeschaltet) ist griechischer Politiker, ehemaliger Finanzminister Griechenlands und Mitbegründer der Partei Mera25. Varoufakis ist bekannt für seine jahrelange Solidarität mit dem palästinensischen Volk.

Amira Hass ist eine renommierte israelische Journalistin, Trägerin des Bruno-Kreisky-Preises, die für ihre Berichterstattung aus den palästinensischen Gebieten bekannt ist. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Lebensbedingungen der Palästinenser unter der israelischen Besatzung.

Ghassan Abu Sitteh (leider kurzfristig verhindert, eigene Videobotschaft) ist palästinensischer Arzt mit Spezialisierung auf plastische und rekonstruktive Chirurgie und Rektor der Universität Glasgow. Während des Horrors der israelischen Bombardierung Gazas war Abu Sitteh 43 Tage in Gaza mit “Doctors Without Borders” und arbeitete dort im Al-Shifa Krankenhaus.

Hebh Jamal ist palästinensische Journalistin. In ihrer Arbeit entlarvt Jamal den anti-palästinensischen Rassismus der deutschen Politik, Medien und Justiz. Jamals Journalismus aber auch Aktivismus hat sie sowohl in den USA als auch in Deutschland zu einer zentralen Stimme der Bewegung gemacht.

Azzem Tamimi ist ein palästinensischer Akademiker, Autor und politischer Aktivist, der sich intensiv mit islamischen politischen Bewegungen und der palästinensischen Sache beschäftigt. Er hat mehrere Bücher und Artikel veröffentlicht, die sich mit dem Islamismus und der Politik im Nahen Osten befassen.

Ilan Pappé (ebenfalls verhindert, eigene Videobotschaft) ist ein israelischer Historiker, politischer Aktivist und Professor an der University of Exeter, England, und Direktor des European Centre for Palestine Studies. Er war zuvor Dozent für Politikwissenschaft an der Universität Haifa. Bekannt geworden ist er vor allem mit seinem Buch "Die ethnische Säuberunge Palästinas"

Salah Abdel-Shafi ist ein palästinensischer Wirtschaftswissenschaftler und palästinensischer Botschafter in Österreich und ständiger Vertreter bei den internationelen Organisationen.

Iris Hefets in Israel geboren und Vorstandsmitglied der "jüdischen Stimme" in Deutschland. Sie redigierte das “Kedma” Portal, eine Bühne für Misrachi-Diskurs auf Hebräisch. 2002 hat sie Israel aus politischen Gründen verlassen und lebt seitdem in Berlin, wo sie als Psychoanalytikerin in Neukölln arbeitet.

Unsere Redner:innen:

Naji El Khatib, geboren 1954 in Beirut in eine Flüchtlingsfamilie, die 1948 aus Jaffa-Palästina vertrieben wurde. El Khatib promovierte 1996 in politischer Soziologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS). Er arbeitete als Forscher am "Medfil Humanities Institute" in Paris und als Assistenzprofessor an der "An-Najah National University" in Nablus.

Haneen Zoabi ist eine ehemalige arabische Knesset-Abgeordnete und trat für gleiche Rechte für alle ein, für Palästinenser und insbesondere für Frauen.

Stavit Sinai ist Dozentin für Philosopie und engagierte Anti-Apartheid-Aktivistin.
In jüngster Vergangenheit war sie gemeinsam mit der Initiative "Pal Action" an Besetzungen und Blockaden von etlichen Waffenfabriksstätten der israelischen Firma "Elbit" in Großbritannien beteiligt und war damit auch mitbeteiligt an Schließungen von Elbit-Fabriken.

Andrew Feinstein ist ein südafrikanischer Autor, Politiker und Aktivist mit österreichischen Wurzeln. Seine Eltern waren Holocaustüberlebende, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Südafrika emigrierten. Feinstein ist bekannt für sein Engagement gegen globalen Waffenhandel und war früher Mitglied des südafrikanischen Parlaments für den African National Congress (ANC). Er trat mit seiner Pro-Palästina-Haltung bei den jüngsten UK-Wahlen als unabhängiger Kandidat und fordert die Labour Party heraus.

Ahmad Othman ist ein palästinensischer politischer Aktivist, ehemaliges Mitglied der mittlerweile verbotenen Gruppierung Palästina Solidarität Duisburg und Betroffener von Repression und antipalästinensischer rassistischer Politik in Deutschland. Durch seinen Aktivismus durfte er Erfahrungen über die Repression in der deutschlandweiten palästinensischen Bewegung sammeln.

Qassem Massri ist palästinensischer Aktivist und Kinderarzt, spezialisiert auf Neonatologie, Kinderintensivmedizin und Kinderkardiologie, war Teil eines interdisziplinären medizinischen Teams, das vom 15. bis 29. April 2024 im Gazastreifen im Einsatz war. Seine Präsentation behandelt die medizinischen und humanitären Bedingungen, die während dieses Einsatzes in drei verschiedenen Krankenhäusern vorherrschten.

Thomas Zmrzly Gewerkschafter im Krankenhaus, Komitee gegen das Verbot von Palästina Solidarität Duisburg www.psdu-verbot.info

Attia Rajab Gründer und seit vielen Jahrzehnten Aktivist des Palästina-Komitees Stuttgart. Seine Familie lebt im Gazastreifen. In seinem letzten Interview mit dem SWR, sagte er "Meine Eltern, meine Geschwister und Brüder sind vertrieben worden. Sie leben seit sieben Monaten in Zelten, ohne jegliche Lebensgrundlage. Kein Strom, kein Wasser, keine Medikamente."

Salakh Zakut geboren 1954 in Palästina, ukrainische Staatsangehörigkeit, Staatsdoktortitel in Philosophie, ehemaliger Direktor des Ukrainisch-Arabischen Instituts für Internationale Beziehungen in Kiew, Direktor des Arabischen Kulturinstituts „Abu Rushd“ an der Europäischen Universität, Arab House Mitglied des Europäischen Friedensrats (Zweigstelle Ukraine), politischer Aktivist in der globalen Solidaritätsbewegung

Andreas Wimmer Bibliothekar, Marxist, Gründer des Bündnisses „Stimmen für Neutralität“, Nachfahre von Widerstandskämpfern gegen das Nazi-Regime sowie jüdischen Opfern desselben

Beteiligte aus Österreich:

Irina Vana Soziologin, Spitzenkandidatin der Liste GAZA

Ernst Wolrab Kommunist, ehemaliger Sekretär des KZ-Verbandes, der wegen seines Eintretens gegen Apartheid entfernt wurde, Nachfahre von kommunistischen und jüdischen Opfern des Nazi-Regimes

Kevin Potter Literaturwissenschaftler an der Uni Wien mit Spezialisierung auf Migration, Marxismus und palästinensische Literatur. Autor von “Poetics of the Migrant: Migrant Literature and the Politics of Motion”

Dr. Sami Ayad in Yaffa geboren, Opfer der ursprünglichen ethnischen Säuberung Palästinas (Nakba), Arzt, Vorsitzender der Palästinensischen Gemeinde Österreich

Hannes Hofbauer Publizist und Verleger, Leiter des Promedia Verlags. Er studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte, schrieb für Zeitschriften wie Konkret und junge Welt, und verfasste Bücher zur politischen und ökonomischen Lage Osteuropas. Seit 1991 leitet er den Promedia Verlag in Wien, ab 2011 gemeinsam mit einem Kollegen.

Willi Langthaler geboren 1969 in Graz, studierte Philosophie und ist ausgebildeter Elektroingenieur. Er war führend an Initiativen gegen den NATO-Krieg in Jugoslawien und gegen den US-Angriff auf den Irak sowie an Friedensinitiativen für Syrien beteiligt.

Marco Wanjura Gastronom, Mitbegründer von BDS Austria, Aktivist der Palästina-Solidarität und Kandidat der Liste GAZA

Martin Weinberger Germanist, Exponent von Selbstbestimmtes Österreich, Kandidat der Liste GAZA. Er sieht es als Pflicht, in Zeiten autoritärer Politik und sozialem Abbau Verantwortung zu übernehmen. Die Ausrichtung an EU, NATO und USA sowie der opfernde Umgang mit Umweltschutz treiben ihn an. Weinberger fordert eine demokratische Opposition, um Österreichs Selbstbestimmung zurückzugewinnen.

Noura Hashem Vorsitzende des Kulturvereins Handala und Kandidatin der Liste GAZA, ist in Wien aufgewachsen und hat auch in Palästina gelebt. Sie engagiert sich nicht nur aufgrund ihrer palästinensischen Herkunft, sondern weil sie die Werte der Menschlichkeit vertritt: "Wir sind alle Menschen und haben ein Recht auf Freiheit und Würde – nicht nur hier in Österreich, sondern global."

Topoké Panafrikanist und Kandidat der Liste GAZA, ist Künstler und Lehrer mit Wurzeln im Kongo. Er engagiert sich gegen Rassismus, Chauvinismus und Unterdrückung. "Jede und Jeder kann Missstände aufzeigen und gegen Ausgrenzung auftreten." Die Solidarität des globalen Südens, besonders aus Afrika, zeigt die Stärke des Widerstands gegen Völkermord und Apartheid.

Fritz Edlinger 1948 in Wien geboren, ist Generalsekretär der "Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen" und Herausgeber der Zeitschrift International. Er schreibt regelmäßig Gastkommentare für den Kurier und die Wiener Zeitung. Im Promedia Verlag erschienen unter seiner Herausgeberschaft Bücher wie „Mit Pinsel und Spraydose gegen die Besatzung“ (2016) und „Der Nahe Osten brennt“ (2016).

Rames Najjar Praktizierender Architekt, Universitätsprofessor, Mitglied des Vereins Design 4 Communities, mit Wurzeln aus dem Libanon

Dalia Sarig Mitgründerin der von JüdInnen in Wien gegründeten Initiative „Not in our Name“ und Kandidatin der Liste GAZA

Shelly Steinberg in Israel geboren und in München aufgewachsen, hat an der Hebrew University in Jerusalem und der LMU München studiert, wo sie ihren Magisterabschluss in Judaistik, Jüdischer Geschichte und Kultur sowie Kultursoziologie erwarb. Nach einem Praktikum in der Knesset im Rahmen des "International Parliamentary Scholarship (IPS)"-Programms lebte sie in Tel Aviv und kehrte 2019 nach München zurück, wo sie Mitglied der Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe München ist.

Walter Sauer Historiker

Iman Shaker Studentin mit palästinensischen Wurzeln und Aktivistin beim Dar al Janub – Verein für antirassistische und friedenspolitische Initiative

Lara Leila ist eine deutsch-palästinensische Moderatorin und Aktivistin mit Sitz in Berlin.

Ronnie Barkan ist ein israelischer Dissident und Mitbegründer von Boycott from Within. Er setzt sich weltweit für die BDS-Bewegung und die Abschaffung des Zionismus ein und hält Vorträge zu diesen Themen. Am Nakba-Tag 2022 nahm er an einer direkten Aktion der Gruppe "Pal Action" teil, bei der erheblicher Schaden am Hauptquartier des israelischen Waffenherstellers Elbit Systems in Bristol, Großbritannien, verursacht wurde.

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